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„MIFfi – Mit Inklusion Freunde finden“ bei „Po am Boden – Hände in die Höhe“

Menschen sitzen am Hallenboden und haben die Hände nach oben gerichtet. In der Mitte zwischen den Mannschaften ist ein Netz. Ein Volleyball befindet sich über dem Netz.

Die Spiele zwischen dem SCC Berlin und dem SV Lindow-Gransee waren ausgeglichen.

In Weissensee trafen sich am Mittwoch, den 21.07.21 viele Freunde des Ballsports. Volleyball war in der Halle „An der Rennbahn“ angesagt. Aber eine etwas andere Art des Volleyballsports. Sitzvolleyball stand auf dem Programm. Und diese dynamische paralympische Sportart war nicht jedem der Teilnehmenden bekannt. Und genau das hatte seinen Reiz.

Michael Merten, Bundestrainer Sitzvolleyball, ist gleichzeitig auch Trainer der Sitzvolleyballer*innen des SCC Berlin und der Landesauswahl des BSB. Und gut vernetzt im Volleyballsport. Neugierig gemacht hatte der Bundestrainer die Volleyballer des SV Lindow-Gransee. Das Team ist kein Nobody im Volleyballsport, sondern mehrfacher Meister in der 2. Bundesliga Nord. Gemeinsam mit Coach Peter Schwarz und Teammanager Dirk Schmidt waren die Spieler nach Berlin angereist. Und diese staunten nicht schlecht, als sie die Netzhöhe von 1,15m und die Spielfeldgröße von 6 x 10m „live“ in der Halle sahen. Die großgewachsenen Sportler des SV Lindow-Gransee mussten ihre langen Beine auf den eigenen 6 x 5m großen Spielfeld erst einmal sortieren. Die Spieler*innen genossen die Momente mit einem kollegialen Schmunzeln.

Tolle Stimmung in der Halle

Özcan Mutlu, Präsident des BSB, Staatssekretär für Sport Aleksander Dzembritzki hatten die Anwesenden zuvor begrüßt. Und Michael Merten und seiner Nationalmannschaft Sitzvolleyball der Männer viel Erfolg bei den im August beginnenden Paralympics zu wünschen. Zahlreiche Gäste folgten der Einladung des BSB. So ließ es sich Kaweh Nieroomand, Geschäftsführer der Berlin Recycling Volleys nicht nehmen, sich einen persönlichen Eindruck von der Veranstaltung zu machen. 

Die zahlreichen Gäste, in der Vielzahl auch Kenner*innen des Sitzvolleyballsports, sorgten von Anfang an für eine gute Stimmung in der Halle. Begonnen hat es, wie in den heutigen Zeiten üblich. Mit dem Nachweis, dass man geimpft oder genesen ist. Oder einen aktuellen, negativen Test belegen kann, bzw. einen Test vor Ort macht. Nur so sind Treffen von Menschen aktuell verantwortbar.

Gelebte Inklusion im Entscheidungssatz

Nach einem Aufwärmprogramm und dem Einspielen der beiden Mannschaften ging es dann los. Das SCC Berlin zählt seit vielen Jahren zu den Teams des Spielbetriebs in Deutschland. Mit drei ehemaligen Nationalspielern in seinen Reihen und durchaus talentierten Nachwuchsspielern zeigten die Berliner Para Sportler*innen von Anfang an, dass es neben Spaß und Gemeinschaft, auch um schönen Volleyballsports ging. Dynamische Schmetterschläge wechselten sich mit Finten und schönen „Legern“ ab. Beide Teams zeigten sehr deutlich, dass man ein sehr gutes Spielverständnis und ein tolles „Ballgefühl“ hat. Die „Fußgänger“ des SV Lindow-Gransee bekamen nach dem Satzgewinn des SCC Berlin „ihre langen Beine deutlich besser sortiert“. Und gewannen nach einem sehr abwechslungsreichen Satzverlauf mit langen und schönen Ballwechseln den zweiten Satz.

Beide Teams waren sich sofort einig. Der kommende dritte Satz wird in gemischten Teams gespielt. Gedacht, getan. Die Umsetzung der Idee des Projektes war in der Halle deutlich sichtbar. Menschen, die sich zuvor nicht kannten, die Sportart nicht kannten, spielten nun zusammen. Der Sport macht es möglich. Leicht möglich. Michael Merten fungierte gern als Schiedsrichter. Und hatte eher viel zu schmunzeln als zu tun. Volleyball musste er den Fußgängern des SV Lindow-Gransee ja nicht mehr erklären. Das ein oder andere Mal musste er aber klarmachen, dass der Po aber auf den Boden gehört, wenn die Hände in Höhe und an den Ball gehen. Und genau das, sorgte für viel Unterhaltung in der Halle. Und bei den Spieler*innen.

Mit 25:23 ging der dritte und letzte Satz des Abends dann zu Ende. Gewinner gab es auf dem Feld nicht. Gewonnen hatte aber die Idee, zusammen zu kommen und spielerisch eine „unbekannte Sportart“ ausprobieren zu können. Die Spieler*innen des SCC Berlin und die Truppe des SV Lindow-Gransee blieben nach Ende der Begegnung noch in einem regen Austausch. Na klar, das gemeinsame Gruppenbild war selbstverständlich. Aber auch die ein oder andere praktische Finesse wurde den Fußgängern nochmals von den Sitzvolleyballer*innen des SCC gezeigt. Ein toller Abend und ein toller Austausch. Und Motivation für den BSB, genau so weiter zu machen.

Der Berliner Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband (BSB) führt in seinem Projekt „MIFfi – Mit Inklusion Freunde finden“ Menschen mit und ohne Behinderung in sportlichen Begegnungen zusammen. Ziel ist des Verbandes ist es, einen Einblick in die Vielfalt des Sports der Menschen mit einer Behinderung zu ermöglichen. Und das kann man am besten, wenn man sich in der Sportart praktisch ausprobiert. 

Vor kurzem hatte der BSB in dem Projekt „MIFfi – Mit Inklusion Freunde finden“ eine Veranstaltung in der Sportart Para Boccia erfolgreich durchgeführt. Und Petanque-Spieler*innen aus Berlin dazu eingeladen.