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Midsommar Sportfest: Ali Lacin stellt zwei Europarekorde auf

Drei Leichtathleten in Sportkleidung und ein Mann in ziviler Kleidung posieren vor einer Laufbahn.

Die Athleten Kurdis, Malakopulos und Lacin (v.l.n.r.) sowie der griechische Trainer (r.) zeigten sich nach dem Wettkampf zufrieden. ©Ralf Otto

Das 27. Midsommar Sportfest des SCC Berlin am gestrigen Freitagabend stellte die Veranstalter vor besondere Aufgaben. Zum einen gab es Hygieneregeln zu befolgen, Abstand zu wahren (nur jede 2. Bahn war besetzt), maximale Feldergrößen von 8 Sportlern pro Gruppe zu berücksichtigen und natürlich keine Zuschauer. Zum anderen waren erstmals 3 Prothesenathleten am Start, und mit Stylianos Malakopoulos (GRE) hatte sogar einer einen Weitsprung-Weltrekordversuch angekündigt.

Den ersten Paukenschlag in der Weitsprungkonkurrenz setzte allerdings Ali Lacin (PSC Berlin) mit seinem ersten Versuch im Weitsprung. 6,29 m bei 0,6 m/s Gegenwind bedeuteten Europarekord in der Startklasse T61, Doppeloberschenkelamputation. Den hatte bis dahin Luke Sinnott (GBR) mit 6,27 m gehalten. Mehrere weitere Versuche über 6 Meter, alle auf dem Brett, bestätigten seine gute Form und die deutlichen Verbesserungen in der Maximalschnelligkeit. „Die Arbeit an der Anlaufgestaltung hat sich heute ausbezahlt“, so sein Trainer Ralf Otto.

Für Ihn war es daher auch keine Überraschung, dass der 100m Lauf, den Ali während des laufenden Weitsprungwettbewerbes absolvierte, ebenfalls einen Europarekord in 12,73 sec (Wind: +0,9 m/s) ergab. Er verbesserte seine eigene Marke von Paris aus dem Vorjahr um 17 Hundertstel. Stylianos Malakopoulos (GRE), Startklasse T62, Doppelunterschenkelamputation, brauchte 4 Versuche, um dann doch seinen angekündigten und erhofften Weltrekord zu erzielen, den er vorher mit 6,80 m selbst gehalten hatte. 6,87 m (Wind: +1,6 m/s) standen dann auf der Anzeigetafel und zahlreiche begeisterten Aktive und Trainer auf der Tribüne feierten die Athleten.

Ein fachkundiger Kommentar der Stadionsprecher unterstütze diesen Wettkampf unter optimalen äußeren Bedingungen. Und auch der dritte Weitspringer, Anastasios Kurdis (GRE) erzielte mit 6,22 m in der Startklasse T64, einseitige Unterschenkelamputation, mehrere persönliche Bestleistungen und sprang dabei mehrfach über die von ihm vorher nie erreichte 6-Meter-Marke. Zum Abschluss des Wettkampftages bestritt Ali Lacin dann noch die 200m. 25,12 sec bei 0,0 Wind bedeuteten für Ali die zweitbeste je gelaufene Zeit und Tokyo-Norm für 2021, aber zufrieden war er darüber nicht. Doch 5 Stunden Wettkampf, Dopingkontrolle und ein Lauf nach 22 Uhr abends und dann doch kühleren Temperaturen hatten einige „Körner“ gekostet.

So fiel auch das Resümee seines Trainers Ralf Otto positiv aus: „Ali hat bei seinem Saisoneinstand tolle Ergebnisse erzielt und Motivation für die Zukunft mitgenommen. Mein Dank gilt den Organisatoren vom SCC, dem Moderatorenteam und dem hervorragenden Kampfgericht, die diese Resultate möglich gemacht haben und wir dadurch unseren Sport beeindruckend darbieten konnten.“ Auch Özcan Mutlu, Präsident des Behinderten- und Rahebilitations-Sportverband Berlin, zeigte sich beeindruckt von der Vorstellung des Berliners: "Ali ist eines unserer Aushängeschilder im Berliner Parasport. Einmal mehr zahlt er die Unterstützung des Verbandes und seiner Sponsoren mit großartigen Leistungen zurück. Wenn sein Trainer und er weiter so akribisch arbeiten, blicke ich zuversichtlich auf die Paralympics 2021."

Dass die drei Rekorde von WPA Athletics anerkannt werden, dafür hatten im Vorfeld bereits Rinaldo von Rheenen, Abteilungsleiter Leichtathletik, und Sandra Bunk, Geschäftsstelle SCC gesorgt. Der bereits Anfang des Jahres angemeldete Wettkampf wurde durch einen ITO/TD begleitet, MASH-Messungen der Doppelprothesenspringer durchgeführt und protokolliert, sowie Dopingkontrollen angefordert und abgenommen. Hier zahlt sich eine gute Vorbereitung mit einer intensiven Kommunikation aller Beteiligten aus.

von Ralf Otto