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Corona-Krise: Rehabilitations- und Gesundheitssport besonders stark betroffen

Älterer Herr übt mit zwei Gehhilfen

Die Corona-Krise gefährdet den Rehabilitations- und Gesundheitssport. ©Ralf Kuckuck/BSB

Der Rehabilitationssport ist aktuell bundesweit ausgesetzt. Leistungen können nicht abgerechnet werden. Vereine stehen vor dem Aus.

Thomas Härtel, Präsident des Landessportbunds Berlin: "Die flächendeckende Versorgung von Menschen mit Behinderung und von Behinderung bedrohten Menschen sowie chronisch Erkrankten ist aktuell bedroht. Es besteht die Gefahr, dass das System der Rehabilitationssport-Anbieter zusammenbricht und der Sicherstellungsauftrag der Leistungsträger in Gefahr gerät."

Anders als beim Vereinssport gilt im Rehabilitations- und Gesundheitssport das Sachleistungsprinzip des deutschen Gesundheitswesens, wonach die Krankenkassen Reha-Leistungen mit einem Pauschalbetrag vergüten. Eine Vereinsmitgliedschaft ist nur zusätzlich und auf freiwilliger Basis erlaubt und stellen daher nicht die Regel dar. Durch die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus kann derzeit kein Rehasport durchgeführt und damit auch nicht abgerechnet werden. Aufgrund der Gemeinnützigkeit dürfen Vereine auch keine großen Rücklagen bilden.

Özcan Mutlu, Präsident des Behinderten und Rehabilitations-Sportverbands Berlin: "Besonders betroffen sind Menschen mit Herzkreislauf- oder Lungenerkrankungen, spezifische Übungsgruppen für schwerstbehinderte Menschen oder Wasserangebote. Darüber hinaus sind auch Kinder- und Jugendgruppen sowie Gruppen, die sich im Bereich der chronischen Erkrankungen betätigen (z. B. Herzsportgruppen oder Neurologie-Gruppen), von den Auswirkungen der Corona-Krise besonders berührt. Diese Personengruppen haben nun keinen Zugang mehr zur Versorgung mit Bewegung und keine Möglichkeit der sozialen Teilhabe im Alltag."

Härtel und Mutlu weisen darauf hin, dass nach einem möglichen Aus dieser Angebote der Aufbau neuer Strukturen für den Rehabilitationssport sowie entsprechender Angebote viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Für die betroffenen Menschen würde dies bedeuten, dass sie nach der Corona-Krise nicht mehr an ihrem gewohnten Sportangebot teilnehmen könnten.

Erste positive Nachrichten kommen unterdessen von den gesetzlichen Krankenkassen (GKV): Bei der Durchführung des Rehabilitationssports/Funktionstrainings finanzieren sie Tele-/Online-Angebote Das geht aus einer Veröffentlichung der GKV vom 3. April 2020 hervor. Damit wollen die Gesetzlichen Krankenkassen ein kontinuierliches Training sicherstellen. Voraussetzung ist hierbei allerdings, dass sowohl die Teilnehmer/-innen als auch die Vereine die technischen Voraussetzungen der modernen Informations- und Kommunikationstechnologie nutzen können.

Dies ist eine gemeinsame Pressemitteilung des LSB und BSB.